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„Mozart würde nach Innsbruck reisen – Kirchenmusikalischer Leckerbissen in der Pfarrkirche Innsbruck-St. Paulus am 8. Jänner!“

so titelte Gilbert Rosenkranz, Chefredakteur des Tiroler Sonntag in der Ausgabe vom 5. Jänner 2023, in der Ankündigung der Aufführung einer „neuen“ Mozart-Messe in St. Paulus am darauffolgenden Sonntag durch den Singkreis Wilten (Leitung Christa Meixner) und die Kirchenmusik Dreiheiligen (Leitung Romed Gasser).
Er fokussierte seinen aktuellen Beitrag zunächst auf den „Komponisten“ und Bearbeiter: „Mit großer musikalischer Leidenschaft widmet sich Johann Simon Kreuzpointner dem Werk von Wolfgang Amadeus Mozart. Fragmente, die Mozarts Handschrift tragen, hat er für eine lateinische Messe bearbeitet – zu hören am 8. Jänner in der Pfarrkirche St. Paulus. Der Gottesdienst in der Innsbrucker Pfarrkirche St. Paulus (Reichenauerstrasse 70) am Sonntag, 8. Jänner, 9.30 Uhr, bietet kirchenmusikalisch Einmaliges: die Missa brevis in C, KV 323³ et al. von W. A. Mozart (1756-1791) für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel. Es ist dies ein bislang kaum bekanntes Werk, das Simon Kreuzpointner bearbeitet hat. Dieser ist als Komponist, Kirchenmusiker und Kirchenmusikreferent der Diözese St. Pölten tätig. Er wird bei der Aufführung auch selbst an der Orgel spielen.“ Rosenkranz zitiert dann Kreuzpointner: „Die Messkomposition basiert zu ¾ auf Stücken, Entwürfen und Skizzen aus der Feder von Mozart“. Und für Freunde der Chormusik lässt er Walter Meixner vom Singkreis Wilten sprechen: „Auch für nicht professionelle Kirchenchöre und ihre Orchester ist diese ‚neue‘ Mozart-Messe machbar“. Soweit Gilbert Rosenkranz in der Ankündigung.
Und hier die Vorgeschichte: Der Singkreis Wilten unter der Leitung von Mag. Christa Meixner und die Kirchenmusik Dreiheiligen (Leitung Romed Gasser) hatten im Rahmen ihrer kirchenmusikalischen Arbeit in der Innsbrucker Pfarre Dreiheiligen zwei von Mag. Simon Kreuzpointner, dem Kirchenmusikreferenten der Diözese St. Pölten-Süd zusammengestellte bzw. bearbeitete „neue“ Mozart-Messen kennen-gelernt: die „Missa brevissima in Es“ (2019) und die „Missa brevis in C-Dur, KV 323III et altera“ (2021), Chor-Orchesterwerke, bei denen die Instrumentierung mit Oboen, Trompeten, Fagotten, Pauken, Violinen und Generalbass für das „klassische Klangbild“ Mozart’scher Messen sorgen.
Chorverantwortliche, Sänger*innen und Gottesdienstbesucher*innen waren nach der „Tiroler Erstaufführung“ der „Missa in C“ derart von diesem Werk angetan, dass sie die Möglichkeit einer weiteren Aufführung, ev. in einer größeren Kirche, anregten. Mit der zweiten Aufführung in einem ausreichend großen Rahmen sollte einerseits die vollständige Besetzung Platz finden und andrerseits Interessierten die Möglichkeit geboten werden, eine interessante kirchenmusikalische Neuerscheinung zu erleben und das Werk hinsichtlich einer Erweiterung ihres Repertoires an „Mozart–Messen“ zu überprüfen.
Bei der Aufführung am Sonntag, 8. Jänner 2023 in der Pauluskirche bestand nun diese Möglichkeit. Die groß besetzten und teils dramatischen Ordinariums-Teile kontrastierten mit schlichten, orgelbegleiteten Chorsätzen: „Erhaben, o Herr, über alles Lob – Alleluja“ von A. E. Grell zum Zwischengesang und „Von guten Mächten wunderbar behütet“ (T: Dietrich Bonhoeffer 1944, M: S. Fietz 1946, S: Werner Reidinger) zur Kommunion. Zur Gabenbereitung erklang Mozarts Kirchensonate Nr. 14 in C-Dur, KV 278, in der vollinstrumentierten Fassung mit Trompeten und Pauken. Krönenden Abschluss dieses festlichen Gottesdienstes bildete das „Allegro“ aus der Fantasie in f-moll KV 594 von Mozart, das Kreuzpointner, aktiver Kirchenmusiker, Organist und Komponist, der die Aufführung der von ihm bearbeiteten und zusammengestellten Messe durch sein persönliches Mitwirken ehrte, zum Auszug spielte.
In der abschließenden „Nachbesprechung“ zeigten sich sowohl Pfarrer Mag. Paul Kneussl und viele der GottesdienstbesucherInnen (unter ihnen auch Dr. Beate Köll-Kirchmeyr vom Chorverband Tirol), aber auch Mag. Simon Kreuzpointner, der „Schöpfer“ der Messe und der Verleger des neuen Werkes, Trompeter Reinhard Goldgruber (Edition Goldgruber) außerordentlich begeistert von der musikalischen Gesamtleistung der Tiroler Sänger*innen und Musiker*innen und hoch zufrieden mit der Zusammenstellung des Programms, bei dem das eher dramatische Werk Mozarts in einen ruhigen und besinnlichen Rahmen von Chorsätzen und Volksgesang eingebettet war.
Die Ausführenden waren Agnes Plankensteiner (Sopran), Brigitte Karg (Alt), Andreas Dürlinger (Tenor), Christoph Hartmann (Bass), die Kirchenmusik Dreiheiligen (Leitung: Romed Gasser) und der Singkreis Wilten. Gesamtleitung: Christa Maria Meixner.
Diese Aufführung wurde vom CHORVERBAND TIROL „als besonders qualitatives Projekt“ eingestuft und vom LAND TIROL und der STADT INNSBRUCK gefördert. Das Werk wurde vom Chorverband Tirol angeschafft und kann dort von den Mitgliedschören entlehnt werden.             (Bericht von WM, Projektleiter)
Fotohinweise:
Bild 1: Singkreis Wilten und Kirchenmusik Dreiheiligen bei der Aufführung am 8.1.2023 in St. Paulus
Bild 2: Leitung Christa Meixner
Bild 3: Mag. Johann Simon Kreuzpointner an der Orgel

Galeriebilder
Wiltener Singkreis 1
Wiltener Singkreis 2
Wiltener Singkreis 3