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„Einsingen“ einer alten Schmiede durch die Sängerrunde Rum und Kurzausflug!
Nah—traditionell—gesellig,mit diesen 3 Worten lässt sich der Herbstausflug der Sängerrunde Rum beschreiben.


Am Samstag, 09.11.24, fuhren wir bei strahlendem Herbstwetter gemeinsam mit unseren Frauen nur ein paar Dörfer weiter nach Tulfes, in welche sich ein kulturelles Kleinod der Handwerkskunst befindet: Unser Ziel war ein über 300 Jahre altes uriges Tiroler Bauernhaus, welches im Keller eine vollständig erhaltene Schmiede beherbergt. Das Gebäude wurde am Tag des Denkmals (29.09.24) auf Betreiben von Schmiedemeister Ing. Florian Pernlochner aus Rum und der Besitzerin Frau Monika Zwirner für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Florian, selbst ein ehemaliger Sänger der Sängerrunde, seine Frau Karin sowie Frau Monika empfingen uns nach Gepflogenheit des Landes mit einem Schnapsl. Den herzlichen Empfang umrahmten wir Sänger mit einem passenden Lied.
Darauf erklärte Florian sein Bestreben, die Schmiede gemeinsam Frau Monika, dem Denkmalschutz und Fördermitteln als Schaumuseum zu revitalisieren und die traditionelle Handwerkskunst der Schmiede an diesem besonderen Ort hautnah erlebbar zu machen. Nach einem kurzen Überblick in das Schmiedehandwerk führte er uns dies im Anschluss vor: Wir traten in die dunkle Schmiede ein, wo Florian das Holzkohlen-Feuer in der Esse entzündet hatte und mit einem großen fußbetriebenen Blasbalg (Baujahr 1900) die Glut zum Glühen brachte. In dieser wurde ein Rohling wortwörtlich zur Weißglut, nämlich auf Schmiedetemperatur, gebracht. Mit wuchtigen Hammerschlägen formte er am Schmiedeamboss den Rohling gekonnt zur Hälfte einer Schmiedezange. Bei der Herstellung und dem Lochen des Zangenscharniers assistierte unser Sänger Siegfried als Schmiedegeselle, indem er mit dem Vorschlaghammer auf das vom Meister Florian gehaltene Setzwerkzeug schlug. So anschaulich und nah durften wir alle, die Sängerfrauen und wir Sänger, diese ursprüngliche Handwerkskunst erleben. Viele alte Werkstücke, wie landwirtschaftliche Geräte, Beschläge oder Krötln für den Winter, aber auch Schmiedewerkzeuge und Kleidungsstücke des Schmieds waren zu bestaunen, konnten angefasst werden und zeugen von dem ursprünglichen Handwerk.
Bei der Führung ins Obergeschoß des alten Hauses konnten wir die Zirbenstube aus dem Jahr 1717 (lt. Inschrift über der Tür) mit Vertäfelung, kunstvollen Malereien, einer alten Pendeluhr, einem Kachelofen und einer alten Puppenwiege bewundern und einen Einblick in das bäuerliche Tirol der Vergangenheit erlangen. Mit einigen dargebotenen Liedern bedankte sich die Sängerrunde und beendete das „Einsingen“ der alten Schmiede.
Danach kehrten wir beim Tuxerbauer-Hofladen im Dorfzentrum von Tulfes zum Mittagessen ein. Wir genossen die vorzüglichen Speisen und ein geselliges Zusammensein bei Gesang und ausgiebigem Hoangart. Aus Freude über den Schmiedebesuch durch uns Sänger, hat Frau Monika alle die von uns konsumierten Getränke bezahlt. Für diese großzügige Gastfreundschaft möchten wir nochmals recht herzlich danken!
So kann unser heuriger Sängerausflug ganz nach Goethe zusammengefasst werden: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah!“
So nah war unser Ausflugsziel!
So traditionell und ursprünglich, aber anschaulich erlebbar, die alte Schmiede mit der leidenschaftlichen Vorführung durch Florian!
So gesellig das Zusammensein und überraschend die Einladung von Frau Monika!
Für die Sängerrunde Rum ing. Johann Wetzinger (Obmann)

Galeriebilder
SR Rum 1
SR Rum 2
SR Rum 3